Mittwoch, 8. Juni 2011

Buchenwald

Am 7. Juni 2011 sind wir mit dem Bus in das Konzentrationslager Buchenwald gefahren, das bei Weimar an der Ilm liegt. Zunächst sahen wir uns einen Film in dem kleinen Kino der Gedenkstätte an. In diesem Film berichteten Überlebende des KZs von ihren persönlichen Erfahrungen und den schrecklichen Dingen, die in diesem KZ geschehen waren. Zwischendurch wurden auch immer wieder originale Aufnahmen des damaligen KZs gezeigt. Besonders schlimm waren die Bilder, auf denen man abgemagerte Menschen und Leichenberge sehen konnte. Es ist einfach unbeschreiblich furchtbar, was zu dieser Zeit an diesem Ort geschehen ist.


Im Anschluss daran bekamen wir eine Führung durch das KZ von Robert Koch, die ungefähr 1 1/2 Stunden dauerte. Zu Anfang standen wir auf dem großen Appellplatz. Da jedoch die Baracken fast vollständig zerstört wurden, sind heute nur noch die Grundmauern zu erkennen. In dieser Umgebung fiel es uns eher schwer, unsvorzustellen, dass genau an dieser Stelle Menschen gestorben waren. Außerdem zeigte er uns das Denkmal - eine in den Boden eingelassene Metallplatte - zum Angedenken der vielen Opfer in Buchenwald, die aus mehr als 35 Nationen kamen. Wenn sie nicht zusätzlich durch die Sonne erhitzt wird, hat diese Platte immer Körpertemperatur.




Die Platte mit den Namen der 35 Nationen
K.L.B. Konzentrationslager Buchenwald




Insgesamt sind in dieser Anlage rund 56 000 Menschen gestorben, davon aber "nur" 51 000 direkt vor Ort. weitere 5 000 Menschen starben auf sogenannten Todesmärschen in Richtung der KZs Dachau und Sachsenhausen (bei Berlin). Das geschah nach dem Einmarsch der Alliierten, weil die Deutschen alle "Beweise" ihrer Taten vernichten wollten. Aus diesem Grund fanden die vorrückenden Truppen bei der Befreiung des Lagers Buchenwald nur noch ca. 21 000 von den zuvor dort "lebenden" 250 000 Menschen vor.


Einer der grausigsten Orte in diesem KZ war das Krematorium, denn wenn ich sehe, mit welcher Präzision die Nazis hier (und das war kein Vernichtungslager!) so viele Menschen getötet und anschließend beseitigt haben, bekomme ich eine Gänsehaut. Auch der Keller unter dem Krematorium war der Horror. An den Wänden waren Haken befestigt und unser Tourguide erzählte uns, dass in diesem kleinen Keller ca. 1 100 Menschen stranguliert worden waren. Anschließend bekam wird noch die Nachbildung des "Pferdestalls" zu sehen, in dem Massenmorde an sowjetischen Soldaten durchgeführt worden waren. Jede Nacht wurden dort rund 400 Männer hinterhältig erschossen. Insgesamt starben dort rund 8 000 Sowjets.


Mit diesen schrecklichen Bildern endete die Führung. Für mich ist es unbeschreiblich an einem Ort zu stehen, von dem ich weiß, dass viele tausend Menschen dort unter erbärmlichen Umständen ihr Leben verloren haben. Wer nicht selbst einmal in einem KZ gewesen ist, kann sich sicher nur schwer den ganzen Schrecken und die Grausamkeiten allein anhand von Zahlen vorstellen! (Rebekka)

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